Dienstag, 4. August 2009

KleinReport

Reporter ohne Grenzen kritisiert Zensur in Iran
Die iranischen Medien haben vor den Präsidentschaftswahlen vom Freitag unausgewogen über den Wahlkampf berichtet, hat die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) am Donnerstag kritisiert. «Seit Beginn der Wahlkampagnen am 21. Mai sind den rund 46 Millionen Wählerinnen und Wählern unabhängige Informationen vorenthalten worden», heisst es in der ROG-Mitteilung. «Iranische Journalistinnen und Journalisten werden von den Behörden kontrolliert und können nicht objektiv über die Debatten und politischen Fragen berichten.»

Zudem seien in den vergangenen 3 Wochen mindestens 15 Journalisten bedroht oder von Behörden für Nachfragen vorgeladen worden. Von derartigen Fällen sei aus den Städten Maschhad, Ahwas, Sanandadsch, Choram-Abad, Kohdascht und Täbris berichtet worden. «Die Journalisten werden gerichtlich verfolgt, nachdem sie Präsident Mahmud Ahmadinedschad kritisiert oder in Artikeln klar ihre politische Meinung zum Ausdruck gebracht haben», schreibt ROG. Die Zensur und einseitige Bevorteilung des amtierenden Präsidenten Ahmadinedschads erstrecke sich über alle Medien, Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet, heisst es. Seit August 2005 seien mehr als 100 Medien zensiert und mehr als 100 Journalistinnen und Journalisten sowie Bloggerinnen und Blogger festgenommen und verurteilt worden.

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